Die ersten Nutznießer des Solar-Home-Systems Projects

Die ersten Nutznießer des Solar-Home-Systems Projects im Gisagara Distrikt, Frau Uwimana und ihr Mann, Herr Theogéne Bathege mit Ihren Kindern.

Theogènes Familie und einige Ihrer Nachbarn werden die ersten Nutznießer der Solar-Home-Systems in Ruanda sein. Bisher gehörten sie zu den 7 Millionen Menschen, die noch nicht an das nationale Energienetz des Landes angeschlossen sind. Die Familie ist glücklich, da sie zum ersten Mal ihre Wohnungen beleuchten können, ihre Mobiltelefone sowie ein kleines digitales Radio aufladen können. Zugleich senken sie durch den Gebrauch von Solarenergie spürbar ihre monatlichen Haushaltskosten.

In anderen Haushalten in Ruanda nimmt Kerosin statt Solarenergie noch immer den Platz als Hauptenergielieferant ein. Kerosin ist teuer und seine Nutzung setzt erhebliche Mengen an gesundheitsschädlichem Ruß frei. Nach Regierungsinformationen (Energy Group Report Aug/2017) liegt die Elektrifizierungsrate in Ruanda bei 41%. Während sie in urbanen Regionen 72% erreicht, liegt sie in ländlichen Gebieten nur bei 9%. Also nur ein kleiner Teil der Landbevölkerung hat Zugang zum Stromnetz. Ein anderes Problem sind die limitierten Finanzierungsmöglichkeiten für Off-Grid Unternehmen.

Das Pilot-Projekt wird gefördert durch die Vereinte Evangelische Mission (VEM) mit Hauptsitz in Wuppertal. Es zielt darauf, neue Wege in der Finanzierung von Off-Grid-Lösungen zu gehen. Das dem Solar-Home-System-Projekt zugrunde liegende Finanzierungsmodell wurde in Deutschland durch das One-for-the-Climate (OftC) sowie das Büro Ö-quadrat (Ö2) entwickelt. Es erlaubt SHS-Besitzern die Nutzung von pay-as-you-go Systemen, die die Nutzung der SHS-kits wirtschaftlich machen. Im Rahmen des pay-as-you-go Systems zahlen die Nutzer zunächst eine 20-prozentige Anzahlung über 21.200 RWF (ca. 21 €). Die übrigen Kaufraten werden über 22 Monate zu je 5.200 RWF gezahlt.

In den meisten Fällen sind die Kosten hierfür niedriger als für das Aufladen von Mobiltelefonen oder Kerosin. Das SHS-Projekt bietet also vielfachen Nutzen. Durch den Ersatz von Kerosin durch Sonnenenergie ist es nicht allein ein Beitrag zum Klimaschutz. Die Verfügbarkeit von Elektrizität und Licht sowie die Vermeidung von gesundheitsschädigenden Rußemissionen bedeuten einen Meilenstein in Bezug auf die Verbesserung der Lebensqualität der Empfängerfamilien.

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